Songtexte schreiben – Tipps, Tools und Tricks für das Songwriting

Beim Schreiben von Songtexten ist es sehr hilfreich, wenn du Ideen schnell und einfach festhalten kannst. Da wir glücklicherweise im Zeitalter der Smartphones leben, sind cloudbasierte Dienste, wie z. B. Google Docs hervorragend dafür geeignet. Damit kannst du auf dem Handy, dem PC, dem Tablet oder allem anderen schreiben, was einen Browser hat. Es gibt zahlreiche vergleichbare Produkte, wie z. B. Word. Allerdings sind meiner Meinung nach die Google Produkte etwas besser geeignet, weil sie kostenlos und unkompliziert funktionieren. Außerdem kannst du zudem alle deine Dateien, inklusive der Texte, in Google Drive organisieren.

Wenn du gelegentlich analog mit Stift und Papier schreibst, was deine Kreativität fördern kann, empfehle ich dir, die Texte abzutippen. Dadurch musst du sie nicht suchen und findest sie ganz unkompliziert an einem zentralen (digitalen) Ort, vorausgesetzt, du betitelst die Dokumente richtig. Sobald du ergänzende Ideen zu einem unfertigen Text hast, hast du ihn sofort zur Hand. Einer der größten Kreativitätskiller ist das Suchen von Dingen, die du eigentlich sofort brauchst. Die Geschwindigkeit ist oft entscheidend, wie bereits erwähnt. Gerade deshalb finde ich digitale Lösungen so gut.

Um deine wertvollen Texte nicht zu verlieren, empfehle ich dir, sie regelmäßig zu sichern. Dafür kannst du die Dokumente einfach herunterladen und lokal auf deinem Computer, einem USB-Stick oder einer Festplatte speichern.

Bevor du den Songtext tatsächlich schreibst, solltest du dir darüber im Klaren sein, worüber du schreiben möchtest. Hierfür sind Mind Maps ein sehr hilfreiches Tool.

Analoge Methode

Du nimmst Stift und Papier und beginnst mit dem Hauptthema, über das du in deinem Song schreiben möchtest. Nehmen wir das Wetter als Beispiel. Dieses Wort schreibst du in die Mitte deines Zettels. Danach ziehst du Striche zu zugehörigen Unterthemen und Begriffen, wie z. B. "Sonne", "Regen" und "Schnee". Von diesen Begriffen aus brichst du dann weiter herunter, z. B. bei Sonne jeweils zu "Warm", "Glücklich" und "Sommer".

Auf diese Weise findest du viele verschiedene Begriffe, die in Zusammenhang stehen. Mit dieser Methode ist es viel einfacher einen roten Faden durch dein Songwriting zu ziehen und eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Besser du schreibst zu viele als zu wenige Begriffe, dann kannst du die besten Begriffe auswählen und die Qualität deines Textes steigern. Für mich ist die Mind Map Methode eine der wertvollsten, sie hat mir sehr beim Storytelling und der Vermeidung von "Lückenfüller-Zeilen" geholfen.

Wenn du noch organisierter sein möchtest, kannst du nach und nach alle verwendeten Begriffe abhaken. So siehst du, welche Begriffe noch frei sind und welche du schon verwendet hast. Dadurch vermeidest du zu häufige Dopplungen und verbesserst die Übersichtlichkeit.

Digitale Methode

Um bei Google Docs zu bleiben, kannst du deine Mind Map dort mit einem Add-On erstellen. Hierfür stellst du sie zunächst in einer Liste dar. Dafür verwendest du die Funktion Aufzählungsliste und steuerst über den Einzug  die Ebenen steuern (die Icons rechts daneben):

Hier gilt das selbe Schema, wie bei der analogen Methode. Um beim Beispiel von oben zu bleiben, würde das so aussehen:

• Wetter
  • Sonne
    • Warm
    • Glücklich
    • Sommer
  • Regen
    • Nass
    • Traurig
    • Herbst
  • Schnee
    • Kalt
    • Weiß
    • Winter

Mit einer solchen Liste allein könnte man theoretisch auch schon arbeiten. Bereits verwendete Wörter könnte man mit Markierungen kennzeichnen. Wir wollen das aber noch schöner und ebenfalls eine Mind Map, nur digital. Dafür gibt es ein Add-on. Dieses nutzt bzw. aktivierst du, nachdem du deine Liste erstellt hast.

Gehe über den Menüpunkt Add-ons zu Add-ons aufrufen:

Suche nun nach "mindmap" und wähle MindMeister:

Installiere das Add-on und gehe zurück zum Dokument. Markiere nun deine komplette Liste. Gehe anschließend über den Punkt Add-ons zu MindMeister und wähle Insert as Mind Map:

Und zack - MindMeister hat aus deiner Liste eine Mind Map gemacht:

Nach der Organisation und dem Grundgerüst kommen wir zu den Tools, die dir das Songwriting an sich erleichtern. Ich werde jeweils auf deutsche und englische Optionen eingehen, um das Songwriting in beiden Sprachen zu erleichtern.

Kommen wir zunächst zur schwierigsten Aufgabe: passende Reime finden.

Du kennst das bestimmt: Du hast gerade eine Zeile geschrieben und überlegst dir danach verschiedene mögliche Reime für das letzte Wort bzw. die letzten Wörter. Dabei kommt manchmal viel Unsinn heraus und du hast das Gefühl, dass du alle möglichen Reime findest, nur nicht die, die passen. Das dauert ewig und ist ein Kreativitätskiller. Denn gerade unter Druck fällt dir häufig weniger ein als im entspannten Modus.

Gut, dass es Websites gibt, die dir mögliche Reime auflisten! Du gibst das entsprechende Wort ein und erhältst mögliche Reime. Diese setzt du dann mit den Begriffen aus deiner Mind Map in den Kontext. Hier wird deutlich, wie wichtig die Mind Map für die Orientierung ist.

Manchmal passt jedoch kein Reim. Was dann? Du suchst dir für das letzte Wort der geschriebenen Zeile einfach ein Synonym. Zum Glück gibt es auch Tools dafür.

Reim- und Synonym-Seiten auf Deutsch

• Lyrikecke (Reime)
• 2rhyme (Reime)
• Reimbuch (Reime)
• Woxikon (Reime und Synonyme, deutsch und englisch)
• Synonyme.de (Was es da wohl gibt? 🙂 )
• Openthesaurus (Synonyme)
• Sprachnudel.de (Synonyme & Reime)

Reim- und Synonym-Seiten auf Englisch

• RhymeZone (Reime, mein Favorit)
• Rhymer (Reime)
• Wikirhymer (Reime)
• Thesaurus (Synonyme)

Wenn sich deine Zeilen trotz der Hilfsmitteln einfach nicht reimen wollen, ist das auch nicht schlimm. Der Inhalt ist wichtiger - da kann auch mal der ein oder andere "unsaubere" Reim genutzt werden, wenn er für die Darstellung deines Themas / Songs besser geeignet ist und mit Melodie besser harmoniert.